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Boehlerit Magazin

Verfahrenstechnisch betrachtet ist das Drehschälen ein ki- nematisch umgekehrtes Längs-Runddrehen, bei dem das Werkstück durch ein rotierendes Werkzeug, den Schälkopf, konzentrisch durchge- führt wird. Faktisch ist Drehschälen Schwerzerspanung, die in Durch- messerbereichen von 20 bis zu 500 Millimeter wirtschaftlich betrieben wird. Mit Standardmaterialien werden heutzutage Vorschübe bis 18 Mil- limeter pro Umdrehung praktiziert. Mit entsprechenden Kassettensys- temen werden Schnitttiefen bis zu 15 Millimeter erreicht. Werden von gängigen Materialien mit beispielsweise 80 Millimeter Durchmesser 600 bis 800 Stangen in einer Zeit von drei bis vier Stunden - mit einer Schneidkante - durch eine Schälmaschine geschickt, so umreißt dies auch die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Wendeschneidplatten. Anwender assoziieren Schwerzerspanung im Zusammen- hang mit Drehschälen auch mit schwer, im Sinne von schwierig. Die Prozesse finden unter enormen Mengen Kühlschmiermitteln und für den Maschinenbediener nicht einsehbar statt. Außerdem kommt es auf Grund der hohen Belastungen auf Dauer zu Vibrationen oder zu Führungsproblemen. Die Prozesssicherheit hängt stark von der Erfahrung des Maschinenbedieners und dessen Gehör ab. Dabei gilt es vor allem den Bruch von Wendeschneidplatten zu vermeiden. Dies würde zu enormen Schäden an den Kassetten, möglicherweise am gesamten Schälkopf, der Stange und darüber hinaus auch an den Führungsrollen im Einschubapparat führen. Als Möglichkeiten zur optimalen Prozessführung bleibt nur die Beurteilung der Bearbeitungsergebnisse über die Maßhaltigkeit und die erzielte Oberflächengüte sowie die Beurteilung der Späne, der Verschleiß an der WSP und die eigene Erfahrung. Die Herausforderung liegt in der Anpassung der Prozessparameter und der anwendungsbe- zogenen Abstimmung der Wendeschneidplatten. Dies geschieht meist in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller der WSP über Schneid- stoffzusammensetzungen und Geometrien, sprich Schneidkanten- länge, Spanformstufe und Stützfasenausführung. Auf Grund der gemeinsamen Historie mit Böhler ist Boehlerit über das Drehschälen immer sofort vorne dabei, wenn es um die Bearbeitung neuer Materialien geht. Darüber hinaus hat Boehlerit alle Beschichtungstechnologien im eigenen Haus. Drehschäler profi- tieren vom umfassenden Know-how aus unterschiedlichsten Anwen- dungen und Verfahren wenn es darum geht, Leistungssteigerungen durch neue Schichtentwicklungen zu erreichen. Prozessbedingt, auf Grund der extrem hohen Vorschübe, resultieren hier die größten Herausforderungen aus der notwendigen Schichthaftung. Deutlich stärker als beim konventionellen Drehen rückt beim Drehschälen die anwendungsbezogene Ausführung der Schneidengeometrien in den Vordergrund. Im Portfolio von Boehlerit finden Anwender das breiteste Geometrieprogramm in Standardversionen, abgestimmt für unter- schiedlichste Werkstoffklassen. Aktuelle Beispiele sind die Entwicklung einer neuen WSP-Sorte für die Bearbeitung von Duplex- bzw. Superduplex-Stahl oder die Nanotechnologie der universellen Drehschälsorte LC228E. COVER STORY DREHSCHÄLEN Schwerzerspanung in jeder Hinsicht DREHSCHÄLEN ist eine der anspruchsvollsten spanabhebenden Bearbeitungen, bei dem das verfahrenstechnische Know-how in besonderem Maß unmittelbar an der wirkstelle liegt. Als Partner für erfolgreiches Drehschälen bietet Boehlerit komplette werkzeugsysteme, sprich Schälkopf, Halter und Kassetten an. IMMER VoRNE DABEI KoNTAKT: Manuel Huber EMAIL: manuel.huber@boehlerit.com INTERNET: www.boehlerit.com 008 BoEHLERIT MAGAZIN

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